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Unterschiede zwischen vorgewaschenen, gewaschenen und sandgewaschenen Seidenstoffen Deutschland

2024.07.19

                     Unterschiede zwischen vorgewaschenen, gewaschenen und sandgewaschenen Seidenstoffen

  • Was ist Vorschrumpfen?
  • Vorschrumpfen ist ein Prozess, bei dem physikalische Methoden eingesetzt werden, um das Schrumpfen des Stoffes nach dem Einweichen zu reduzieren. Dies wird auch als mechanisches Vorschrumpfen bezeichnet. Dabei wird in erster Linie das Schrumpfen der Kettfäden (Länge) des Stoffes kontrolliert. Vor dem Vorschrumpfen kann Seidenstoff Kettfäden im Bereich von 5 % bis 15 % schrumpfen. Nach dem Vorschrumpfen muss der Kettfäden-Schrumpf normalerweise den nationalen Standards von 3 % oder den US-Standards von 1 % entsprechen. Aufgrund unterschiedlicher Trocknungsmethoden entspricht der US-Standard von 1 % ungefähr 3 % nach nationalen Standards.
  • Gewöhnliche Seidenstoffe wie Crêpe de Chine, Stretch-Satin, Habotai, Chiffon und Organza haben normalerweise eine Schrumpfrate von etwa 5 %, wobei nach dem Waschen nur eine minimale Schrumpfung zu beobachten ist. Wenn für das Produkt keine strengen Schrumpfungsanforderungen gelten, kann dieser Vorgang daher häufig übersprungen werden. Seiden-Doppelkrepp-, Georgette- und Chiffonstoffe haben jedoch eine Schrumpfrate von über 10 %, und ein Vorschrumpfen ist vor dem Zuschneiden erforderlich, um ein Schrumpfen im fertigen Kleidungsstück zu verhindern. Einige Seidenstoffe wie Seidenmusselin können eine Schrumpfrate von über 25 % aufweisen.
  • Was ist Waschen?
  • Beim Waschen werden Weichspüler oder Waschmittel in Wasser gegeben und der Stoff eingeweicht. Je nach Einweichzeit und Weichspülermenge kann man zwischen leichter, normaler und starker Wäsche unterscheiden. Das Ergebnis ist ein Stoff, der sehr weich wird und eine ausgeprägtere Textur aufweist, wodurch der Eindruck größerer Dicke entsteht.
  • Nach dem Waschen kann der Glanz des Stoffes etwas nachlassen, was zu einem dezenteren und edleren Aussehen führt.
  • Was ist Sandwashing?
  • Sandwäsche ähnelt dem Waschen, verwendet jedoch andere Zusätze, normalerweise alkalische oder oxidierende Mittel sowie einige Weichmacher. Der Zweck der alkalischen Mittel besteht darin, die Oberflächenfasern des Gewebes aufzubrechen und es weicher zu machen. Die Oberfläche des Gewebes entwickelt einen leichten Flor und ein trübes Aussehen.
  • Sandgewaschene Stoffe werden sehr weich, entwickeln einen Flor und wirken dicker. Diese Behandlung macht den Stoff jedoch anfälliger für Risse und wird daher für dünne Stoffe im Allgemeinen nicht empfohlen. Sandgewaschene Stoffe haben einen Vintage-Look, der bei Designern beliebt ist, die Retro-Stile bevorzugen.
  • Zusammenfassung
  • Beim Waschen werden Waschmittel oder Weichspüler zugesetzt, wodurch die Stoffe im Vergleich zu vorgewaschenen Stoffen weicher und dicker werden. Vorgewaschene Stoffe fühlen sich voller und fester an, werden aber nicht weicher; manche, wie Seiden-Georgette, können sich sogar steifer anfühlen. Gewaschene Stoffe fühlen sich nicht nur voller und dicker an, sondern werden auch weicher und glatter und haben einen etwas matteren Glanz als vorgewaschene Stoffe. Sandgewaschene Stoffe sind leicht an ihrem feinen weißen Flor zu erkennen, wenn man sie gegen das Licht hält.
  • Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl das Waschen als auch das Vorschrumpfen die Textur und Haptik des Stoffes verändern, aber unterschiedliche Ergebnisse erzielen. Vorgeschrumpfte Stoffe bleiben fester, sind aber nicht unbedingt weicher, während gewaschene Stoffe weicher und glatter sind. Sandgewaschene Stoffe mit ihrem ausgeprägten Vintage-Look und der weichen, aufgerauten Oberfläche bieten eine einzigartige Ästhetik, die von vielen Designern bevorzugt wird.
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